Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft begegnen täglich vielen Menschen. In den nächsten Wochen lesen Sie in kurzen Blitzlichtern von den Begegnungen.
„Soll ich mich einmal verbrennen lassen, damit meine Grabpflege meinen Angehörigen nicht zur Last wird?“ war ihre „brennende“ Frage. „Und was sagt die Kirche dazu?“ Wenn es nicht geschieht, um damit die Hoffnung auf die Auferstehung zu verspotten, verbietet es die Kirche nicht. Aber soll sie es deshalb tun, obwohl ihre Gefühl sich dagegen sträuben? Das ist oft gar nicht so einfach zu klären.
Ich kenne ihren Namen nicht. Als ich letzte Woche nach München fuhr, habe ich sie im Zug getroffen. Sie erzählte mir, dass ihr Vater mit 17 erblindete. Im Verlauf des Gespräches bekam ich einen Eindruck, wie anders Sehbehinderte, die meiner Elterngeneration angehörten aufgestellt waren.
Während ich im Regal die passende Marmelade suchte, sprach sie mich an: „Sie arbeiten doch bei der Kirche. Ich kenne sie vom Foto aus dem Internet. Sie kaufen jede Woche bei uns ein. Darf ich sie etwas fragen?“ Und so begann ein kurzes Gespräch im Laden. Zu Ende führen konnten wir es nicht. – Nächste Woche sehen wir uns wieder.
Großeltern kümmern sich immer noch um ihre Enkel und sind wichtige Glaubenszeugen. Eine Oma kam ins Pfarrbüro und bat um die Segnung einer Christopherusplakette für ihr Enkelkind. Gemeinsam haben wir gebetet und die Plakette gesegnet.
Eine Mutter äußert den Taufwunsch für ihre Tochter und wir vereinbaren, dass sie sich nochmals per Mail meldet. Keine drei Minuten später sind die Daten per Mail eingetroffen. Ein Gefühl der Freude stellte sich bei mir ein.
Foto in der Titelgrafik: Peter Mayer auf Pixabay