Sagt dies jemand zu mir, mit dem ich sprechen will, dann freue ich mich!
Gehör zu finden bei einem Menschen – das tut gut! Es bedeutet Zuwendung; er/sie wendet sich mir aufmerksam zu.
Das brauchen wir notwendig – immer wieder: Gehört zu werden, – und auch immer wieder Gehör zu schenken.
„Ich bin ganz Ohr“ heißt auch: Ich nehme mir Zeit für dich; ich horche nicht nur flüchtig hin.
Es kann auch heißen: Ich nehme Anteil an dir und deinem Anliegen; vielleicht sogar: Ich lasse es mir zu Herzen gehen.
Analog zum kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupery können wir sagen: Man hört nur mit dem Herzen gut. Das Anliegen des anderen bewegt uns und lässt uns nicht kalt.
Damit wir mitfühlende Menschen sein können, brauchen wir Hilfe: Beim Propheten Ezechiel lesen wir die Zusage Gottes: „Ich nehme euch euer Herz aus Stein und gebe euch ein Herz aus Fleisch“ (Ez 11,19). Gott selbst also schenkt uns ein mitfühlendes Herz.
Im Vertrauen darauf können wir mitfühlend „ganz Ohr werden“, wenn wir angesprochen werden; von Menschen, und von allem, was „uns zu Ohren kommt“.
Unser Miteinander – im Persönlichen, und auch in unserer Pfarrei(engemeinschaft) kann so nur gewinnen!
Christa Meitinger
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