Wenn Kinder sagen: „Das verstehe ich nicht“, sind Erwachsene geneigt, eine Antwort zu geben. Je nachdem, wie gut das gelingt, ist das Kind zufrieden – oder auch nicht. Es fragt dann weiter oder gibt auf.
In meinem Leben sind viele Rätsel geblieben. Es hätte gerne manches anders sein dürfen. In einem klugen theologischen Buch stand: „Wenn wir eines Tages Gott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, dürfen wir ihm all die Fragen stellen, die im Leben offengeblieben sind.“
Nun ja. Vielleicht möchte ich, wenn es soweit ist, vieles von Gott gar nicht mehr wissen. Nicht weil es mir egal ist, sondern weil ich vertraue, dass es so, wie es geschehen ist, in den Augen Gottes gut ist. Ich muss nicht mehr nachfragen, um zu verstehen.
„In jener Zeit zogen Jesus und seine Jünger durch Galiläa. Jesus wollte aber nicht, dass jemand davon erfuhr; denn er belehrte seine Jünger und sagte zu ihnen: Der Menschensohn wird in die Hände von Menschen ausgeliefert und sie werden ihn töten; doch drei Tage nach seinem Tod wird er auferstehen. Aber sie verstanden das Wort nicht, fürchteten sich jedoch, ihn zu fragen“ (Markus 9, 30–37).
Vertrauen allein genügt!
Thomas Seibert
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