Das Gespräch war am Ende ein Scherbenhaufen. Es geht meistens ziemlich schnell. Ein Wort gibt das andere. Die Gefühle galoppieren. Und plötzlich ist der Karren festgefahren und das Porzellan heillos zerbrochen.
Aus Mitmenschen werden Gegner, Fronten verhärten – im schlimmsten Fall wird daraus Feindschaft. Eine wertvolle Hilfe in solcher Lage ist ein Blick auf die aus Japan stammende Kintsugi-Technik. Das Zerbrochene wird repariert, geklebt und die Bruchstellen werden als individuelles Merkmal mit Gold hervorgehoben. In diesem Sinne erweist sich die Rede Jesu als wahres Gold:
„Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd! Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand das Deine wegnimmt, verlang es nicht zurück! …Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden! Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden! Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden! Gebt, dann wird auch euch gegeben werden! Ein gutes, volles, gehäuftes, überfließendes Maß wird man euch in den Schoß legen; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt, wird auch euch zugemessen werden“ (Lukas 6, 27–38).
Der Volksmund sagt: „Scherben bringen Glück!“
Thomas Seibert
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