Oft bete ich zu Jesus und erzähle ihm von meinem Alltag. Auch von den vielen Dingen, die mich erschöpft und müde machen.
Bald bin ich 60. Ich blicke auf mein Leben. In jungen Jahren voller Schwung und Zuversicht, schöne Pläne und Ideen. Doch dann kamen Umwege, vielleicht sogar Irrwege und Fehleinschätzungen. Es ging bergauf – und wieder bergab. Höhen und Tiefen, Tage voller Sonne und dunkle Nächte. Vieles kam anders als erwartet. Wie soll es weitergehen? Neues beginnen?
Das alles kostet Kraft und ist anstrengend. Wenn ich erschöpft und müde bin, suche ich einen Platz für die Rast. Ich brauche Erholung.
Eine Erfahrung, die schon den Aposteln vetraut war:
„Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten.
Da sagte Jesus zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.
Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein“ (Markus 6,30-32).
Das tägliche Gebet ist mir wichtig. Jesus selbst lädt ein: „Komm mit – und ruhe ein wenig aus.“ Ich lasse mich von ihm führen! Das tröstet und gibt mir Kraft für den nächsten Tag: Sich von Jesus führen lassen!
Thomas Seibert, Diplomtheologe
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