Mein Vater gab mir den Tipp, dass ich in meiner neuen Lage auf jeden Fall meinen Humor und meine Freude am Essen nicht aufgeben soll. Humor ist ein Geschenk Gottes, das eine heilende Wirkung hat. Wer auf Gott vertraut, kann das Lachen beibehalten. Wer IHM vertraut, gibt der Angst weniger Raum. So habe ich nach ausgiebiger Lektüre vieler Ratgeber-Seiten im Internet unter anderem in diesem Sinne entdeckt, dass meine neue Erkrankung dank eines Pauschbetrages einen Steuervorteil von 1.140 € mit sich bringen könnte. Aus dem entsprechend verringerten Nettobetrag kann ich mit meinen Lieben öfters zum Essen gehen. In Gemeinschaft essen, hat auch mit dem Reich Gottes zu tun, wie schon Jesus zeigte.
Vor einigen Wochen hat der Arzt noch festgestellt, dass sich mein Körper für 60 Lebensjahre in einem sehr guten Zustand befindet. Umso mehr war ich überrascht, dass seit kurzem aufgrund einer Biopsie die Diagnose “Prostata-Krebs” vorliegt. Nach Ostern sind eine stationäre OP und eine Reha in Baden-Württemberg für drei bis vier Wochen geplant. Das Ziel ist die Heilung von der Krebserkrankung; bestimmte Folgen muss ich akzeptieren. Gern möchte ich meine Arbeit in unserer Pfarreiengemeinschaft bis zum 65. Lebensjahr fortsetzen. Ein großes Dankeschön an die vielen Menschen, die mir gute Wünsche zugesagt haben und mich im Gebet begleiten. Ein großes Dankeschön an Herrn Pfarrer Wurzer und das Team für die Unterstützung, den Zuspruch, das Gebet und den Trost.
Und: Zum niedergeschlagenen Propheten Elija sagte der Engel: „Steh auf und iss“ (1 Könige 19). Das werde ich tun und rate es allen – egal ob mit oder ohne Steuerbegünstigung.
Thomas Seibert, Diplomtheologe
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