Der Blick in den Spiegel am Morgen nach dem Aufstehen. Diesmal ist da ein freundliches und lachendes Gesicht. Dankbar bin ich für eine ruhige und friedliche Nacht. In der Tiefe meiner Seele ist Zufriedenheit – mit dem gestrigen Tag, mit den schönen Begegnungen, mit den Dingen, die ich erleben durfte. Das Haus meiner Seele wirkt aufgeräumt. Heute. Wer weiß, wie es morgen ist?
Die Seele scheint eine eigene Macht zu haben. Sie gehört zu mir, ist Teil meines Wesens. Zugleich ist sie ein Geschenk Gottes. Der mittelalterliche Mystiker Meister Eckhart spricht vom göttlichen Funken der Seele, vom „Seelenfünklein“. Der Mensch als Leib-Seele-Einheit, Göttliches und Menschliches „unter einem Dach“.
Wer Gott im Haus der eigenen Seele wohnen lässt, wer IHM Raum gibt, spürt die göttliche Gegenwart, Einfachheit, Wahrheit und Schönheit. „Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach. Aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“
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