1984 war kein so gutes Jahr. Die Sowjets hatten begonnen, in der damaligen DDR Atomraketen aufzustellen. Das Gefühl der Unsicherheit saß den Menschen im Genick. Da schrieb der Komponist Carlo Karges einen Text, der mit Nena zu einem großen Erfolg wurde.
Im Sturz durch Zeit und Raum / Erwacht aus einem Traum
Nur ein kurzer Augenblick / Dann kehrt die Nacht zurück
Irgendwie fängt irgendwann / Irgendwo die Zukunft an
Ich warte nicht mehr lang
Liebe wird aus Mut gemacht / Denk nicht lange nach
Wir fahren auf Feuerrädern / Richtung Zukunft durch die Nacht
Die Unsicherheit bestimmte das Gefühl der Jünger Jesu. Sie wollten wissen, wie es weitergeht.
Als sie beisammen waren, fragten sie den Auferstandenen: „Herr, stellst du in dieser Zeit das Reich für Israel wieder her?“ Seine Antwort: „Euch steht es nicht zu, Zeiten und Fristen zu erfahren, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat. Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird.“ Jesus wurde emporgehoben, und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken. Dann erschienen ihnen zwei Männer in weißen Gewändern und sagten: „Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.“ (Apostelgeschichte 1)
Gott entzieht sich dem menschlichen Blick. Wer im Blick nach oben erstarrt, verliert die Gegenwart. Galiläa ist eine theologische Chiffre für den Anfang der Jesusbewegung und sein Leben in dieser Welt. Am Fest Christi Himmelfahrt geht es darum, den Blick auf diese Welt zu richten: Gebrochenheit, Unsicherheit und Vertrauen auf Gott – in Richtung Zukunft durch die Nacht.
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