Es gibt Tage, an denen alles über den Kopf wächst. Zu viele Erwartungen – fremde und eigene! Unauflösbare Widersprüche und eine gereizte Stimmung. Die vielen Sorgen hinterlassen Spuren im Gesicht. Im Spiegel blicken mich müde Augen an – sie sind Zeugen schlafloser Nächte. Ich denke nach, gerate ins Grübeln und Kreisen – ohne sinnvolles Ergebnis. Wie soll es weitergehen? Keine Ahnung. Ich weiß keinen Ausweg und sehne mich nur noch nach Ruhe.
Das Buch der Könige schildert im Alten Testament das Schicksal des Propheten Elija. Tatkräftig hat er sich für seinen Gott eingesetzt. Doch dann ist sein Leben bedroht und seine Kraft erschöpft.
„In jenen Tagen ging Elíja eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, Herr. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter. Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. Doch der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich. Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb“ (1 Kön 19, 4–8).
Sich aufrichten! Essen und trinken. Brot des Lebens.
Thomas Seibert
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