Personen, die Immobilien makeln, verdienen oft viel Geld. Das hat damit zu tun, dass sie zwischen den Parteien vermitteln müssen. Nicht selten gibt es gegensätzliche Interessen. Und so besteht die Aufgabe darin, es für beide Seiten passend zu machen. Der Volksmund weiß: „Jedem recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.“
Wer schon einmal versucht hat, in einem Familienzwist oder unter Freunden zu vermitteln, hat eine Ahnung davon, wie schwierig und nervenaufreibend das werden kann. Wer klug ist, lässt die Finger davon. Es gibt aber auch das schöne Gefühl, wenn eine Vermittlung gut gelungen ist.
Von einer gelungenen Vermittlung erzählt der Evangelist Markus. Hauptthema ist eine Blindenheilung. Das hat eine reale bzw. körperliche Dimension und eine symbolische. Will sagen: Glauben hat damit zu tun, die Dinge neu zu sehen!
„In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jéricho verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue? Der Blinde antwortete: Rabbúni, ich möchte sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen und er folgte Jesus auf seinem Weg nach“ (Markus 10, 46b–52).
Interessant ist, dass Markus den Blick auf die Menschen lenkt, die sich im Umkreis von Jesus befinden. Die einen sagen zu dem Hilfesuchenden, dass er schweigen solle. Vielleicht haben sie die Sorge, dass sich Jesus mit schlechten Menschen abgibt. Denn die Kranken galten damals als von Gott für eine Sünde Gestrafte. Also: „Finger weg.“ Andere jedoch ermuntern den Gedemütigten und sprechen ihm Mut zu. Diese Vermittlung zündet und führt zum Heil.
Es ist ein Kennzeichen von Christen, anderen Mut zu machen, Menschen aufzubauen und sie Jesus näher zu bringen! Eine gelungene Vermittlung macht Freude.
Thomas Seibert
Bild: pixabay