Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft begegnen täglich vielen Menschen. In den nächsten Wochen lesen Sie in kurzen Blitzlichtern von den Begegnungen.
Mit einem früheren Kollegen bin ich zum Essen verabredet. Er stammt aus Kamerun und wir hatten schon viele schöne Gespräche über unseren Glauben. Er ist früher da als ich, und als ich das Lokal betrete steht er am Fenster und telefoniert. Wie ich später herausfinde, war er wohl aufgrund seiner Hautfarbe nicht erwünscht und konnte sich deshalb nicht setzen. Ich bin sehr froh, dass wir uns mit einer glaubensbrüderlichen Umarmung begrüßen und Platz nehmen – eine Patenschaft der anderen Art.
Alle paar Wochen verabreden wir uns zum Empfang der Hauskommunion. Eine „steinalte“ Frau, die sich jedes Mal freut, wenn sie am Sonntag nach dem Anschauen eines Fernsehgottesdienstes noch die Kommunion empfangen kann. Eine kleine schlichte Feier: Kerzen, ein besonderes Tischdeckchen, Gebete und dann: Er selbst!
Ich warte im Laden auf den Kaffee und lese halblaut die Schlagzeile einer großen Tageszeitung: „Jetzt aus der Kirche austreten!“ – Kaum gesagt, wendet sich jemand zu mir: „Das ist der falsche Weg. Es gibt viel mehr Gutes in der Kirche – und darum bleiben wir.“ Wir kommen in ein kurzes Gespräch. Zeugnis im Alltag geben!
Nach der Familienkirche fragt mich ein Kind, wie alt denn die Kirche sei. Gemeinsam mit dem Vater gehen wir in den Altarraum. An der Decke sehen wir die verschiedenen Jahreszahlen, die von Bedeutung sind. Das Baujahr ist auch angegeben: 1713. Die Kirche ist also 309 Jahre alt.
Foto-Element in der Grafik: Peter Weidemann auf Pfarrbriefservice