Sie kennen das Unbehagen, wenn eine Person bei ihrer Rede nicht zum Punkt kommt. Es muss erst dieses und jenes langatmig erklärt werden, große und komplizierte Gedankengebäude werden entfaltet. Da kann es manchmal schwierig werden, die Übersicht zu behalten.
Die Leute, die Werbung machen, wissen das und haben gelernt, kurz und knapp zu formulieren. Das Wichtigste immer zuerst! Von großer Bedeutung ist auch das Gefühl, das bei jedem (!) Wort mitschwingt. Eine Botschaft muss einfach und gut sein. Dann kann sie überzeugen.
Der Evangelist Matthäus erzählt eine Geschichte, die schön zeigt, wie es Jesus gelingt, Menschen für die Botschaft vom Reich Gottes zu begeistern – denn er kommt sofort auf den Punkt.
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm nach.
Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her.
Er rief sie und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus nach. Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden. (Matthäus, Kap 4)
Was können wir als Christen daraus lernen:
- Seid bei den Menschen an den Orten, wo sie ihren Alltag leben, und sprecht sie einfach an!
- Seid einladend, klar, offenherzig und spontan!
- Tut das, was Ihr sagt: Kümmert Euch um die Menschen, die es schwer haben – nur so seid Ihr glaubwürdig! (Denn es soll nicht heißen: Moral ist das, was für andere gilt.)
Thomas Seibert, Diplomtheologe
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