Pfarrversammlung St. Georg und Michael
Dieser schöne Satz könnte als große Überschrift für das gesamte Leben einer christlichen Gemeinde stehen. Bei der von Pfarrer Nikolaus Wurzer M.A. gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat am 26. September durchgeführten Pfarrversammlung von St. Georg und Michael kamen zahlreiche Gemeindemitglieder, um sich über das vielfältige Leben der Pfarrei zu informieren. Die Vorsitzende Christa Meitinger eröffnete die Veranstaltung, Nikolaus Wurzer führte durch den Abend.
Den Auftakt gaben die Mitglieder des Pfarrgemeinderates, der aus neun Mitgliedern besteht, die sich viermal im Jahr treffen. Zu dem Gremium, dessen Neuwahl im Frühjahr 2026 ansteht, gehören Christa Meitinger, die zweite Vorsitzende Daniela Müller-Tolk, Elisabeth Engelhardt, Christine Leuterer, Eduard Lutz, Gertrud Fickert, Hildegard Maucher, Antonia Mayr und Mary Nimala Praveen.
Christa Meitinger berichtete von der umfangreichen Mitwirkung im Kirchenjahr: Gestalten der Adventlichen Stunde, Frauentragen bzw. Zeigen einer Marienstatue, Fastenandachten, Palmbuschen-Aktion, Weltgebetstag der Frauen, Verteilen von gefärbten Ostereiern nach den Oster-Gottesdiensten, Andachten im Mai, Marienlob, Mitwirkung bei der Liturgie zu Pfingsten und an Fronleichnam, Kräutersträuße an Mariä Himmelfahrt, Tag der Anbetung im November 2024.
Daniela Müller-Tolk präsentierte die Aktivitäten im Rahmen der Begleitung bei der Sakramenten-Pastoral: Kreuze bei den Taufen, Mitwirkung beim Familien-Café im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Erstkommunion, die Übergabe von Grußkarten an die Gefirmten, Kaffee- und Kuchenangebote bei der Krankensalbung und bei den Krankengottesdiensten.
Christine Leuterer und Eduard Lutz erzählten von ihrem Engagement beim Kirchen-Café, den „Zeichen der Gastfreundschaft“ und dem Flohmarkt im Juni 2023, einer Kirchenführung im September 2023, dem Ostermarkt am Palmsonntag 2025 und dem Muttertags-Café. Dazu kommt noch die Unterstützung von Projekten der Pfarrei: der Seniorenkreis, das Orgelprojekt, der Weltgebetstag und der Adventsbazar.
Elisabeth Engelhardt informierte über die Mitarbeit im Ökumene-Kreis, die Kontakte zum Dekanatsrat und zur Kirchenverwaltung, die Gespräche mit dem Missionskreis, dem Erst-Kommunion-Team, dem Jugendausschuss, der Kinderkirche und sprach über den gemeinsamen Klausurtag und den gemeinsamen Spaziergang mit dem Pfarrgemeinderat St. Peter und Paul in Inningen.
Abschließend bedankte sich die Vorsitzende Christa Meitinger bei allen Anwesenden, dem Team vom Pfarrbüro und den Hauptamtlichen für die gute Zusammenarbeit und warb dafür, sich eine Kandidatur für die Pfarrgemeinderatswahlen am 1. März 2026 zu überlegen.
Im Anblick der großen Fülle konnte Nikolaus Wurzer nicht ohne Zuversicht betonen: „Wir müssen uns nicht verstecken und können uns freuen, dass dabei der Bezug zum Glauben deutlich wird.“
Die beiden gewählten Vertreter der Gögginger Pfarrjugend, Lukas Hasenstab und Philip Schilcher, brachten die Anwesenden mit ihrer gelungenen und ansprechenden Präsentation zum Staunen.
Derzeit gibt es 40 aktive Gruppenleitungen, die für junge Menschen zwischen neun und 15 Jahren wöchentliche attraktive Angebote gestalten. Darüber hinaus organisiert die Jugend den Kinderfasching, das Mister-X-Spiel, am Gründonnerstag die Agape-Feier, das beliebte Gögginger Kinderfest im Sommer und das sechstägige Zeltlager in Reimlingen in den großen Sommerferien – ein sinnvolles Freizeitangebot für junge Menschen zu einem sehr günstigen Preis. Denn Kirche hat nicht nur einen religiösen Anspruch, sondern auch einen sozialen! Danach werden alle, die dabei waren, zu einem Filmabend eingeladen, an dem man sich in geselliger Runde nochmals über das Erlebte erfreuen kann. All das geht nicht ohne ein Planungswochenende im Herbst, bei dem das kommende Jahr in den Blick genommen wird. Ein weiterer Höhepunkt ist das St.-Martins-Spiel am 11. November, an dem regelmäßig zwischen 100 und 300 Personen teilnehmen. Die Pfarrjugend wirkt zudem mit beim Adventsbasar, bietet eine eigene Backstube für die Kleinen, gestaltet die Waldweihnacht und eine wöchentliche Teestube im Partykeller des Roncallihauses.
Der abschließende Satz der beiden Jugendleiter lautete: „Hier entstehen Freundschaften, die ein Leben lang halten!“ Schöner lässt es sich nicht formulieren. Denn genauer betrachtet lebt jede christliche Gemeinde davon, dass gute Beziehungen und Freundschaften wachsen und insbesondere eine lebenslange Freundschaft mit Jesus Christus – der Mitte unseres Lebens und der Grund unserer Hoffnung zum Blühen kommt.
„Pastorale Arbeit kostet Geld!“ Mit dieser Überleitung erläuterte Nikolaus Wurzer die große Bedeutung der Kirchenverwaltung, die aus acht Mitgliedern besteht. Dazu gehören Thomas Appel, Angelika Felber, Renate Körner, Guntram Kühnle, Sebastian Schuster, Christoph Schweiger, Konstantin Wengenmaier und der Kirchenpfleger Franz Schaefer. Der leitende Pfarrer hat den Vorsitz, seine ständige Stellvertretung ist die Verwaltungsleiterin Daniela Schmidt. Die Entscheidungsfindung geschieht gemeinsam, Alleingänge sind durch die Satzung verhindert.
Daniela Schmidt präsentierte die wichtigsten Zahlen des zuletzt abgeschlossenen und vom Bistum genehmigten Haushaltes aus dem Jahr 2022.
Die Stiftung der Pfarrei St. Georg und Michael verfügt über gebundene Grundstückswerte von rund fünf Millionen Euro, ein Barvermögen von 186.000 € und musste ein Bilanzdefizit von rund 80.000 € verbuchen, was im Wesentlichen mit dem Schuldendienst und dem Unterhalt für das Roncallihaus zu tun hat. Rund 25.000 € konnten durch Kollekten erzielt werden und 40.000 € durch Vermietung und Verpachtung.
Aktuell belasten die Sanierung der Orgel mit rund 100.000 € und die Sanierung des Kirchturmes mit 400.000 € den Haushalt. Für die Orgel konnten bisher 15.000 € Spendeneinnahmen erzielt werden. Aus diesem Grund kümmert sich der Kirchenmusiker und Organist Stefan Albertshauser mit zahlreichen und kreativen Projekten um die Gewinnung von Spenden: Es gibt Patenschaften für die Orgel, dazu Näheres an der Spendenwand in der Kirche, Orgelkonzerte, Geburtstagsständchen im privaten Rahmen zugunsten der Orgel, Orgelkuchen und vieles mehr. Die Gemeinde ist eingeladen und gebeten, sich über unsere Öffentlichkeitsarbeit jeweils aktuell zu informieren und mitzuhelfen, damit dieses kostbare Instrument erhalten bleibt und noch viele Jahre die Herzen der Gemeinde erfreuen kann.
Eine entscheidende Schnittstelle zur Gemeinde ist das Büro, genau genommen das Front-Office, das für die vielen Dinge des Parteiverkehrs zuständig ist. Heidi Reschka, Christine Kneidl und Merna Denkha haben die vielfältigen Tätigkeiten dargestellt. Anfragen nach einem Seelsorger oder einer sozialen Beratung, nach Terminen für Taufen oder Beerdigungen, zahlreiche Geldangelegenheiten und Anliegen aller Art landen hier. Hervorzuheben ist, dass den drei Sekretärinnen ihre Arbeit große Freude macht und dass sie feinfühlig auf die Menschen eingehen, die sich oft in schwierigen Situationen befinden. Darüber hinaus geschieht ein sehr großer Teil der Arbeit im sogenannten Back-Office – hier ist das ungestörte Tun ohne Parteiverkehr sehr hilfreich, um einen effizienten Arbeitsfluss zu gewährleisten. Matrikelbücher wollen ordentlich und lückenlos geführt sin, Buchungen müssen komplizierten steuerlichen Vorgaben genügen, die verschiedenen Ebenen der Pfarrei-Stiftungen und der Pfarreiengemeinschaft sind sauber zu unterscheiden. Die gesamte Organisation des Gemeindelebens geschieht in diesem wertvollen und kompetenten Team in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer.
Ebenso bedeutsam für das pfarrliche Leben ist auf einer anderen Ebene der Mesner Roland Stegmann, der seit 15 Jahren bei uns ist. Er kümmert sich sehr sorgfältig um die Vor- und Nachbereitung der vielfältigen liturgischen Dienste: vor allem Gottesdienste, Taufen und Beerdigungen zu den vielen unregelmäßigen Arbeitszeiten an Abenden, Wochenenden und Feiertagen. In diesem Zusammenhang ist die gute Zusammenarbeit mit den Ministranten von großer Bedeutung. Zu seinen Verantwortungsbereichen gehören die Außenanlagen und ab dem 1. Oktober vorübergehend und zusätzlich der technische Service für das Roncallihaus. Eine eigene Hausmeisterstelle ist seit dem Dienstende von Markus Miehle ausgeschrieben. Über vier Jahre hat er sehr treu und zuverlässig diesen Bereich, ebenfalls zu unregelmäßigen Tageszeiten, ausgeübt.
Der Kirchenmusiker Stefan Albertshauser wurde schon oben erwähnt. Er selbst sagt von sich humorvoll: „Ich bin zuständig für alles, was singt und klingt.“ Es geht um Taufen und Beerdigungen in der gesamten Pfarreiengemeinschaft, die Kirchenmusik in St. Georg und Michael und St. Johannes Baptist und die beiden Chöre. In St. Johannes Baptist, ehemals Kuratie, ist die „Choratie“ beheimatet, die sich eher dem Neuen Geistlichen Liedgut widmet.
Der seit neun Jahren in der Pfarreiengemeinschaft und vom Bistum finanzierte Pastoralreferent Thomas Seibert erläuterte seine Aufgabenbereiche, die ihm alle große Freude machen – vor allem die Seelsorge. In Zusammenarbeit mit der Caritas kümmert er sich in sozialen und seelsorglichen Fragen um Menschen in Not. Im Rahmen der Seniorenarbeit gestaltet er mit zwei Teams Gottesdienste in den Heimen in Göggingen und Inningen, macht regelmäßig seelsorgliche Hausbesuche, ist Ansprechpartner für die Seniorenkreise und Organisator eines Teams, das sich um das beliebte Senioren-Café in Kooperation mit der Caritas kümmert. Ebenfalls ist er zuständig für Teile der Öffentlichkeitsarbeit, schreibt theologische Impulse und gestaltet zusammen mit Agnes Hörter den großen Pfarrbrief, der immer vor Ostern und zum Beginn der Adventszeit erscheint. Über Beiträge aus der Gemeinde freut er sich schon jetzt. Ein weiteres Feld ist die Mitarbeit im ökumenischen Arbeitskreis, die Gestaltung des ökumenischen Gottesdienstes am Pfingstmontag im Innenhof des Alten Rathauses und der ökumenischen Andacht im Grünen zum Ende der Sommerferien in Inningen und die Mitarbeit bei der Fastenveranstaltung im Roncallihaus. Am Herzen liegen ihm auch die Eltern-Kind-Gruppe, die geflüchteten Menschen in Inningen und im Haus Noah in Göggingen, die Organisation der Willkommensbriefe für neu zugezogene Menschen und das Mitwirken bei der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz in Göggingen.
Der seit 2021 bei uns wirkende und ebenfalls vom Bistum finanzierte Diakon Artur Waibl hatte zuvor einen anderen Beruf in der Industrie. Er gestaltet in der Pfarreiengemeinschaft Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen und ist gemeinsam mit Pfarrer Wurzer für die Vorbereitung und Durchführung der Erstkommunion zuständig, verantwortet gemeinsam mit einem Team die Vorbereitung der Firmung in Zusammenarbeit mit der Pfarreiengemeinschaft Göggingen-Bergheim, beteiligt sich kreativ am Zeltlager der Pfarrjugend und kümmert sich um die Ministranten und Lektoren. Sein Beruf hat einen diakonischen bzw. sozialen Anspruch. Dem entspricht die Organisation eines sehr schönen Projektes unserer Pfarreiengemeinschaft: „Kochen für die Wärmestube“: Engagierte Menschen kochen zu bestimmten Terminen etwas Warmes, das dann beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) obdachlosen Menschen bereitgestellt wird – ein wertvoller Akt der praktischen Nächstenliebe und ein Symbol der Wertschätzung. Außerdem ist Artur Waibl an der Ausbildung der Diakone in unserem Bistum beteiligt und hat einen eigenen liturgischen Auftrag im Dom. Voll Dankbarkeit ist er gemeinsam mit unserer Gemeinde im Glauben unterwegs. Als Leitmotiv seiner eigenen Arbeit zitierte er aus dem Brief des Apostels an die Epheser: „Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes, das den, der es braucht, auferbaut und denen, die es hören, Nutzen bringt“ (Kap 4, Vers 29). Ein bedeutender Satz, der zugleich als ein Grundprinzip unserer pastoralen Arbeit stehen kann.
Pater Benny Augustine MST ist bei uns seit September 2022 als Kaplan tätig. Er wurde 1968 im Bundesstaat Kerala in Indien geboren. Aufgewachsen ist er in einer katholisch geprägten Familie mit zehn Kindern. Am 11. Juli feiert er seinen Namenstag des heiligen Benedikt. Am 29. Dezember 1996 empfing er die Priesterweihe, schloss sich dem in Kerala gegründeten Missionsgemeinschaft des heiligen Apostels Thomas MST an und wirkte sieben Jahre in der westindischen Mission. Ab 2005 arbeitete er in der Pfarreiseelsorge im Bistum Münster und seit September 2019 in Penzing bei Landsberg. Wichtig ist ihm, dass die Menschen von ihrem Glauben erzählen und ein lebendiges Zeugnis geben. In unserer Pfarreiengemeinschaft ist er zusammen mit Pfarrer Wurzer für alle priesterlichen Dienste zuständig, insbesondere für die Spendung der Sakramente und die Feier der Gottesdienste. Seit 2024 kümmert er sich zudem um die Mitglieder der syro-malabarischen Kirche im Bistum Augsburg.
Er betonte, dass unsere Kirche aktuell in der Gefahr ist, das Geschenk des Glaubens zu verlieren. Aus diesem Grund hält er es für wichtig, dass sich junge und ältere Christen gemeinsam für den Glauben einsetzen und neue Wege finden, Kirche lebendig zu gestalten. Ein reines Bewahren der Tradition genügt nicht.
Nikolaus Wurzer M.A., der leitende Pfarrer, gab der Gemeinde einen sehr interessanten Einblick in die Themen, die ihn aktuell bewegen. Die derzeitigen Baustellen am Klausenberg, die von vielen als störend wahrgenommen werden, sind für ihn ein lebendiges Zeichen von Zukunftsgestaltung. Er zitierte dabei den Abt Martin Werlen mit seinem neuesten Buch „Baustellen der Hoffnung“ und bedankte sich bei allen, die an der „Baustelle Kirche“ aktiv mitwirken.
Im kommenden Jahr wird es in der Pfarrei personelle Veränderungen geben. Die Pfarrstiftungen werden neu finanziert; die bestehenden Immobilien erfordern wegen geringer werdender Finanzmittel besondere Aufmerksamkeit.
Im Blick auf seine Gesamtverantwortung für die Pfarreiengemeinschaft hob er ein Buch von Simon Sinek hervor, das den bedeutenden Titel trägt: „Frag immer erst: Warum“. Nikolaus Wurzer überträgt diese Frage auf unsere Gemeinde und kommt zu dem Schluss, dass wir uns genau überlegen müssen, warum wir bei etwas mitmachen oder auch nicht. Die gewohnte Volkskirche trägt immer weniger. Aus diesem Grund muss Kirche neu entwickelt werden. In diesem Kontext verwies er auf ein neues Format „Sonntag Plus“, das Pfarrer Bauer aus Hochzoll am 29. Oktober bei uns vorstellen wird.
Bei der Pfarrgemeinderats-Wahl am 1. März 2026 wird zu klären sein, ob ein Gesamt-Pfarrgemeinderat gemeinsam mit St. Peter und Paul sinnvoll ist und welche Rolle der Pastoralrat spielen wird. Am Schluss zitierte er aus dem Matthäus-Evangelium den entscheidenden Auftrag Jesu: „Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern“ (Kap 28, Vers 19). Damit wird deutlich: Entscheidend sind die Beziehung und die Freundschaft zu Jesus Christus.
In der abschließenden Frage- und Gesprächsrunde gab es einen lebendigen Austausch über Liturgie und Jugendarbeit, neue Kontakte haben sich ergeben. Das Fazit dieser Veranstaltung hat eine Teilnehmerin so formuliert: „Ich wusste gar nicht, wie lebendig und vielfältig unsere Pfarrei ist und habe gespürt, dass ich zur großen Pfarr-Familie hinzugehöre.“ Den liturgischen Abschluss gestalteten Stefan Albertshauser und Nikolaus Wurzer mit Musik und Segen.
Thomas Seibert
Bild: pixabay
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