Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn uns im Lukasevangelium Maria und Marta begegnen, dann sind das nicht nur zwei Frauen in Israel. Es sind auch die zwei Seelen in meiner Brust. Die eine, die arbeitet und schafft, dient und beschäftigt ist. Und die andere möchte ruhig sein und still und verweilend und betend. Ich brauche beide: Marta und Maria. Die Kirche hat einen konkreten Dienst an den Menschen zu leisten. Wie könnte sie es ohne das tatkräftige Zupacken. Mit Worten allein, ist es da nicht getan.
Ob allerdings in unseren etablierten Kirchen, in jedem einzelnen von uns, nicht bisweilen zu viel Marta lebt? Die Beschäftigung und das Tun, kann bisweilen auch eine Flucht sein – vor der Stille, vor der Ruhe, vor Gott. Deshalb braucht auch die Maria in uns ihren Platz. Setz dich einmal ruhig hin. Öffne die Ohren, um zu hören! Mach die Augen zu, um zu sehen!
„Maria hat den guten Teil erwählt!“
(Lk 10,42)
Setz dich einfach hin und höre die Gute Nachricht! Setz dich einfach hin und entdecke in Jesus, den Heiland, der deinem Leben – gerade dort, wo du im Dunkel sitzt – Licht und Zuversicht und Glanz und Ansehen schenkt.
Mit besten Wünschen für eine gute Woche
Ihr
Pfarrer Nikolaus Wurzer M.A.