„Du Schatz, wir müssen reden.“ Wenn die liebe Ehefrau so spricht, gehen die Alarmglocken an. Schnell wie ein Blitz sausen die Gedanken durch den Kopf. Hochzeitstag oder Geburtstag vergessen? Gab es ein Missverständnis? Habe ich etwas Falsches gesagt oder gemacht? Der Gesprächsverlauf wird es dann zeigen und darüber entscheiden, ob ich zur nachts zur Ruhe komme – oder eben nicht. Vielleicht genügt ein teures Parfum, um die Sache zu beruhigen. Im ungünstigen Fall besteht noch weiterer Klärungsbedarf. Ein Jargon, der auch im Berufsleben Anwendung findet. Oft bewirkt das viele Klären noch mehr Unklarheit, die erneut zu klären ist. Der Volksmund sagt: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Silber ist wertvoll. Reden und Gespräche sind wichtig. Aber manchmal ist es einfach besser, zu schweigen.
Der heilige Ignatius von Loyola (1491 – 1556) schreibt in seinen geistlichen Übungen: „Kein müßiges Wort sagen: Darunter verstehe ich: Wenn es weder mir noch einem anderen nützt noch auf eine solche Absicht hingeordnet ist (Anmerkung 40).
Thomas Seibert, Diplomtheologe
Foto: Peter Weidemann, Pfarrbriefservice