Warum?
Wir sitzen hier zu fünft. Draußen regnet es. Heute ist die Dernière von Jesus Christ Superstar. Anders als am 12. Juli, als wir mit der Pfarreiengemeinschaft die Vorstellung besuchen wollten, die wetterbedingt jedoch abgesagt wurde (Siehe „Ein Versuch“), wird heute gespielt. Wir sitzen hier und stellen den Pfarrbrief zusammen. Zusammen. Agnes Hörter, Stefan Lorenz, Thomas Seibert, Thomas Appel und Joachim Schlosser.
Die einen korrigieren Beiträge, die anderen erfassen noch Artikel aus dem Redaktionspostfach, und noch andere arbeiten an der vorläufigen Zusammenstellung des gedruckten Pfarrbriefs. Das ist freilich nur die erste Phase dafür, aber eben auch eine wichtige.
Wir machen das zusammen. Weil es für einen alleine zu viel ist. Weil wir zusammen zum einen besser sind, und zum anderen zusammen auch flotter fertig werden.
Zusammen, das ist das Stichwort.
9 Zwei sind besser als einer allein, falls sie nur reichen Ertrag aus ihrem Besitz ziehen. 10 Denn wenn sie hinfallen, richtet einer den anderen auf.
Kohelet 4,9-10
Das Thema aus dem Editorial des vorigen Pfarrbriefs setzt sich hier fort. Es geht immer wieder darum, dass wir Menschen zusammen mehr erreichen können als nur einer alleine.
Wir brauchen gar nicht zuerst ins Große zu blicken: Ein Kind aufzuziehen ist nichts, was ein einzelner Mensch alleine leisten kann. Es sind immer viele Menschen beteiligt.
“Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf.”
Afrikanisches Sprichwort
Einerseits mag es ernüchternd sein, sich einzugestehen, dass ich alleine eben nicht alles kann. Andererseits ist das auch eine große Erleichterung: Ich muss nicht alles alleine können. Es ist in Ordnung, Dinge zusammen anzugehen.
Nicht alles im Leben lässt sich immer zusammen machen. Manche Dinge tut man alleine leichter und schneller. Vieles andere tu ich vielleicht lieber alleine, sollte aber anerkennen, dass es zusammen eben besser und auch flotter geht. So wie beim Pfarrbrief.
Es geht noch weiter: Das, was uns als Menschen ausmacht, ist unsere Fähigkeit, uns in größeren Gruppen zu koordinieren und Aufgaben zu stemmen, die kleinere Gruppen nicht zu leisten vermögen. Es ist nur logisch, dass auch der alttestamentarische Text diesen evolutionären Vorteil aufgreift und hervorhebt, eben weil kein einzelner Mensch alleine Großes zu tun vermag.
Viel Vergnügen und Inspiration beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr
Dr. Joachim Schlosser
für den Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit des Pastoralrats