Immer zum Beginn eines neuen Arbeitsjahres trifft sich das Team der Hauptamtlichen zu einer Klausur in Leitershofen. Pfarrer Nikolaus Wurzer startete mit einem biblischen Impuls aus dem Markusevangelium, Kap 1,14-20. Die zentrale Botschaft Jesu an seine Jünger: „Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ Beachtlich ist die spontane Reaktion der Jünger: „Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“ Im Rückblick auf die Corona-Zeit wurde klar, dass die pastorale Arbeit neben aller notwendigen Planung auch das Spontane braucht. Bedeutsam ist die Frage, welche Dinge für das Leben einer Gemeinde wirklich notwendig sind. Worauf muss man sich in der Zukunft konzentrieren? Was soll sein? Was nicht?
Hauskirche
Die abnehmende Zahl hauptamtlicher Mitarbeiter, auch in unserer Pfarreiengemeinschaft, und die Corona-Beschränkungen haben das pastorale Geschehen verändert. Interessant ist in diesem Kontext das Modell der Hauskirche, das zur guten Tradition der katholischen Kirche gehört. Es ist jedoch in den letzten Jahrzehnten etwas aus dem Blick geraten. Also etwas Bewährtes, das für die heutige Zeit neu durchzubuchstabieren ist.
Was genau ist Hauskirche? Ein Blick auf die Website unserer Pfarreiengemeinschaft gibt ein schönes Zeugnis: Mit der „Kinderkirche dahoim“ zeigen engagierte Familien, wie die Weitergabe des Glaubens gelingen kann. Die Sequenzen sind nämlich nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Menschen inspirierend gestaltet.
Aber was ist mit den Menschen, die nicht mehr zu einer Familie im klassischen Sinn gehören oder Alleinstehenden? Genau hier beginnt für die Kirche ein neuer Lernprozess, insbesondere im städtischen Umfeld. Hauskirche meint kleine Zellen, die sich entwickeln. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern braucht Geduld und Vertrauen. Schon ein gemeinsamer Spaziergang mit Freunden oder Nachbarn verbunden mit einer kurzen Einkehr in einer Kirche oder Kapelle, ein gemeinsames Gebet und das Entzünden Kerze haben Züge einer Hauskirche und können ein Beginn sein. Viele Formen sind möglich.
Bürozeiten
Wichtig ist dem Team, den persönlichen Kontakt zu bestimmten geregelten Bürozeiten wieder mehr zu ermöglichen. In der nächsten Zeit folgen konkrete Überlegungen und Schritte, wie das genau geschehen kann. Entsprechende Informationen werden veröffentlicht.
Monatsblatt
Um den Neustart unserer Aktivitäten besser zu unterstützen, soll das Monatsblatt getreu seinem Namen ab sofort wieder monatlich erscheinen. Wer etwas veröffentlichen will, soll sich bitte rechtzeitig bis zum 15. des Vormonats im Büro melden!
Mitarbeiter-Fest
Die Unsicherheit der Corona-Entwicklung bewirkt, das Dank-Fest für die Ehrenamtlichen neu zu konzipieren. Angedacht ist eine noch genau zu klärende Form im Sommer im Freien.
Gebet in bedrängter Zeit
Die Klausur fand ihren Abschluss in der Gebets-Litanei zu den Bistumspatronen St. Ulrich, St. Afra und St. Simpert (Gotteslob 910). Ein Teil davon kann auch als Programm für uns gelesen werden:
Ihr heiligen Patrone unseres Bistums, ermutigt uns.
Dass wir in Christus leben, ermutigt uns.
Dass wir uns ihm nähern,
Dass wir uns in seinem Namen versammeln,
Dass wir seine Worte und Taten bedenken,
Dass wir seinen Tod und seine Auferstehung feiern,
Dass wir der Kraft des Evangeliums trauen,
Dass wir das Wort Christi verkünden,
Dass wir mit ihm handeln,
Dass wir auf sein Mitgehen bauen,
Dass wir um seines Erbarmens willen den Armen beistehen,
Dass wir um seiner Treue willen einander annehmen,
Dass wir um seines Kreuzes willen vergeben,
Dass wir um seiner Auferstehung willen dem Leben dienen,
Dass wir seinen Frieden finden,
Dass wir wahrhaft Kirche Christi sind.
Bild: Dr. Joachim Schlosser