Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarreiengemeinschaft begegnen täglich vielen Menschen. In den nächsten Wochen lesen Sie in kurzen Blitzlichtern von den Begegnungen.
Gelebtes Christsein beim Discounter: Ich stehe, wie andere Mitmenschen geduldig an einer der beiden nicht allzu langen Warteschlangen zur Kasse an. Da ruft von weit hinten schon eine männliche Stimme energisch, laut und ungeduldig: 3. Kasse!!! . Ich drehe mich um, und frage, obwohl ich nur zwei Kleinigkeiten im Einkaufswagen habe, ob er denn gerne vor mich möchte. Er nimmt das Angebot an, holt dann aber noch Dinge aus seinem Rucksack und einer Tüte und füllt das Warenband. Dann bemerkt er, dass ich eigentlich nur zwei Waren habe, entschuldigt sich wider Erwarten und ist dann erst mal irritiert, dass ich nicht ungehalten bin; da erkläre ich ihm dass ich das Warten an einer Kasse einfach als kleine Auszeit in unserer oft hektischen Welt nehme. So hätte er das noch nie gesehen und geht nach meinem Gefühl viel entspannter zu seinem Auto.
Die Frau, die kürzlich ihre Mutter verloren hat, ist völlig verzweifelt und findet keinen Trost. Im Gespräch erzählt sie, was sie mit ihrer Mutter verbindet – Vieles! Gerade das ist es. Wir sprechen über Jesus, der keine Angst hat vor unseren Lebensläufen, sondern der uns den Trost gibt, den die Welt nicht geben kann. Sie bedankt sie sich für das gute Gespräch, und wir beten zum Abschluss gemeinsam.
Während ich in der schönen Barockkirche sitze, kommt ein Ehepaar herein und er ruft spontan „Des isch jetz’ a richtige Kirch!“. Dann geht er herum, macht ein paar Fotos und nach ein paar Minuten sind sie wieder draußen. Schade, dass ich mich nicht getraut habe, ihn zu fragen, wie er das denn gemeint hat!
Frau Maria Bischof arbeitet im Projekt „Kochen für die Wärmestube“ mit. Ihre Motivation: „Ich engagiere mich in diesem Projekt weil ich Christ bin und damit auch die Nächstenliebe lebe. Mich inspiriert dazu auch Papst Franziskus, der immer wieder ermutigt „an die Ränder zu gehen.“
Ein leises Brummen und die Eingangstür zum Hochhaus öffnet sich. Ich gehe mit dem Willkommens-Brief für die Neuzugezogenen in den zweiten Stock. Am Ende des Ganges ein junger Mann, der mich freudig anlächelt. Ein kurzes Gespräch – aber wir stellen fest, dass meine Post nicht für ihn ist, sondern für seinen Mitbewohner. „Schade“, sagt er, „ich hätte auch gern einen Willkommensbesuch…“
Sie ist über ein Projekt in den Kirchenchor gekommen und dabeigeblieben. Gestern hat sie mir im Vorfeld angeboten, beim Aufbauen für die Chorprobe zu helfen. Auch wenn dies nicht nötig war, hat mich diese Hilfsbereitschaft gefreut.
Marco Meier meint
Bei den vielen negativen Nachrichten in Zeitung und Fernsehen tut es gut, den Blick so wie hier auf die vielen positiven Nachrichten zu lenken und v.a. auf die, die ganz nah in unserem Einflussbereich sind und nicht irgendwo auf der Welt – wo wir selbst realistisch eigentlich kaum etwas bis gar nichts bewegen können.