Am Sonntag, den 9. Oktober 2022, hat der leitende Pfarrer Nikolaus Wurzer M.A. den neuen Kaplan Pater Benny Augustine MST und die neuen Pastoralräte bei einem festlich gestalteten Gottesdienst in ihre Ämter eingeführt und die bisherigen Pastoralräte feierlich verabschiedet. Die musikalische Gestaltung lag in den Händen von Stefan Albertshauser und dem Kirchenchor – zur großen Freude der zahlreich erschienenen Gläubigen und der mitwirkenden Zelebranten Josef Pfeifer und Diakon Artur Waibl.
Nikolaus Wurzer betonte in seiner Eröffnung, dass vieles, was wir als selbstverständlich erachten, im Grunde nicht selbstverständlich ist: Arbeit, Gesundheit oder Freundschaften. Deswegen ist es gut, den gewohnten Alltag des scheinbar Selbstverständlichen zu unterbrechen und Danksagung, Eucharistie, zu feiern.
Einen ausdrücklichen Dank für sein Engagement widmete Nikolaus Wurzer dem neuen Kaplan Pater Benny Augustine MST, der seit dem 1. September in unserer Pfarreiengemeinschaft seinen Dienst tut.
Er wurde am 20. Mai 1968 im Bundesstaat Kerala in Indien geboren, „in einem Land des Lichtes und der Sonne,“ wie er selbst betonte. Aufgewachsen ist er in einer katholisch geprägten Familie mit zehn Kindern. Am 11. Juli feiert er seinen Namenstag des heiligen Benedikt. Am 29. Dezember 1996 empfing er die Priesterweihe, schloss sich dem in Kerala gegründeten Thomas-Missions-Orden an und wirkte sieben Jahre in der westindischen Mission. Ab 2005 arbeitete er in der Pfarreiseelsorge im Bistum Münster und seit dem 1. September 2019 in Penzing bei Landsberg. Wichtig ist ihm, dass die Menschen von ihrem Glauben erzählen und ein lebendiges Zeugnis geben. Er wünscht unserer Kirche eine „neue Pfingsterfahrung voller Begeisterung“, freut sich auf ein freundliches Zusammenwirken und bittet um das helfende Gebet der Gemeinde.
In seiner anregend gestalteten Predigt über den Geheilten von Samarien (Lukas 17) führte Pfarrer Wurzer einen fiktiven Dialog mit dem Evangelisten Lukas. Dieser berichtete von zehn Aussätzigen, die der Aufforderung Jesu folgten, sich auf den Weg zu machen, um ihre während des Weges geschehende Heilung gemäß der religiösen Pflicht vom Priester bestätigen zu lassen. Nur einer, so Lukas, kehrte anschließend um und bedankte sich bei Jesus. Aber: Die anderen neun könnten dem Evangelisten zurufen: „Behandle uns nicht unfair – lass uns nicht in einem schlechten Licht erscheinen. Denn wir haben nur unsere Glaubenspflicht erfüllt.“ Doch Lukas ging es primär um das Verhältnis von Gott und Mensch. Seine Geschichte kann nämlich als ein kleiner Grundkurs des Glaubens verstanden werden: „Glaube lebt von der Bewegung, vom Aufbruch“ – so bei Abraham, den Gott in das Land der Verheißung führte, und so beim Exodus, der Befreiung Israels aus der Gefangenschaft. Und ebenso machten sich die zehn Aussätzigen auf den Weg.
Auf dem Weg ist auch unsere Kirche – denn Synode bedeutet „gemeinsam auf dem Weg sein.“
„In der Erfahrung des Weges kann Heilsames erlebt werden!“
Einer der Geheilten in der Geschichte des Lukas kehrte um und richtete sein Leben neu aus an Jesus Christus, der ihm zuvor das Heil geschenkt hat. Für unseren Glauben bedeutet dies, sich stets neu an Christus zu orientieren, der Quelle unseres Heils – nicht nur in einer Stunde am Sonntag, sondern im gesamten Alltag. „Vorsicht! Es gibt die Erfahrung des Heils auch außerhalb der gesetzesgemäßen Religion.“ In diesem Sinne will sich die Kirche nicht verstanden wissen als bauliches Monument, sondern als eine „Gemeinschaft lebendiger Steine.“
Am Ende der Feier richtete Nikolaus Wurzer seinen Dank an die Personen des scheidenden Pastoralrates, deren Mitwirken und Mittragen von Verantwortung für die Pfarreiengemeinschaft er sehr schätzte. Als Zeichen des Dankes erhielten sie eine Rose mit einem Segensgebet und einen besonders gestalteten Stein, in den ein Labyrinth als Symbol des Weges zur Mitte in Christus eingraviert ist: Annegret Schuster, Anton Freihalter, Dr. Joachim Schlosser, Renate Körner, Markus Miehle, Ann-Sophie Schubert, Martin Sigl, Ulrike Weber und Hildegard Maucher. Ein eigenes Dankeswort sendete Nikolaus Wurzer auch deren Familien, die diesen wertvollen Dienst mitgetragen haben.
Als neue Mitglieder des Pastoralrates begrüßte Nikolaus Wurzer Thomas Appel, Maximilian Höfle, Friedrich Manzeneder, Klaus-Dieter Hüls, Anja Eggemann, Carla Schuster, Christa Meitinger, Renate Sauter, Daniela Müller-Tolk, Diakon Artur Waibl, Kaplan Benny Augustine, Stefan Albertshauser und Pastoralreferent Thomas Seibert, die alle ebenfalls eine Rose erhielten.
Beim anschließenden neu eröffneten und gut besuchten Kirchen-Café, das von Christa Meitinger, Christine Leuterer und dem Gesamtpfarrgemeinderat von St. Georg und Michael und von St. Johannes Baptist durchgeführt wird, gab es noch zahlreiche Gespräche und einen lebendigen Austausch – versüsst mit wohlschmeckenden Kuchen, die von Ehrenamtlichen bereit gestellt wurden. Das nächste Kirchen-Café findet statt am 13. November im Roncallihaus nach dem Gottesdienst, der um 9:15 Uhr beginnt.
Thomas Seibert
Bilder: Christine Kneidl, Dr. Joachim Schlosser