Die Körperhaltung und die Art, wie jemand geht, verrät viel über einen Menschen: eher gebeugt und langsam oder klar nach vorn und zügig, mehr in sich gekehrt oder aufrecht und offen, mit viel Schwung oder wenig… Manchmal genügt es, auf meinen Körper zu achten, der mir gleichsam etwas „sagen“ möchte: „Schau Dich an, wie Du daherkommst!“ Bei einem Vortrag für Patienten sagte der Psychologe: „Wenn es Ihnen nicht so gut geht – laufen Sie immer aufrecht!“ Die Seele wirkt auf den Körper und umgekehrt.
Guter Rat
An einem Sommermorgen / Da nimm den Wanderstab / Es fallen deine Sorgen / Wie Nebel von dir ab. Des Himmels heitere Bläue / Lacht dir ins Herz hinein / Und schließt, wie Gottes Treue / Mit seinem Dach dich ein. Rings Blüten nur und Triebe / Und Halme von Segen schwer / Dir ist, als zöge die Liebe / Des Weges nebenher. So heimisch alles klinget / Als wie im Vaterhaus / Und über die Lerchen schwinget / Die Seele sich hinaus. (Theodor Fontane, 1819-1898)
Worte, die mich trösten – und zugleich eine Inspiration: Ich möchte mehr laufen, heilsam wandern. Beim Wandern Gott näherkommen. Das gab Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg:
„Er rief die Zwölf zu sich und sandte sie aus, jeweils zwei zusammen. Er gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben, und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen.“ (Markus 6,6b-9)
Aufrecht – zu zweit – ohne Ballast – voll Vertrauen – Gott begegnen.
Thomas Seibert, Diplomtheologe
Bild: pixabay
Schreibe einen Kommentar