Die Pfarrei St. Peter und Paul in Inningen gestaltete im September mehrere Aktionen und Veranstaltungen zum Themenbereich: Schöpfung – Umwelt – Nachhaltigkeit. Bei einer Podiumsveranstaltung wurde die Umweltenzyklika von Papst Franziskus vorgestellt. Dieses 2015 veröffentlichte Dokument, das international große Beachtung fand und mit dazu beitrug, dass im Herbst des gleichen Jahres das Pariser Klimaabkommen zustande kam, soll im Folgenden kurz in Grundzügen dargestellt werden:
Das päpstliche Rundschreiben greift aktuelle naturwissenschaftliche Erkenntnisse auf. Im Sinn der Ökumene werden die Anliegen des orthodoxen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomäus berücksichtigt. Der Titel: Laudato si fußt auf dem Text des Sonnengesanges des Franz von Assisi. Darin heißt es: „Gelobt seist du mein Herr …“ Die Erde wird dort als unsere Schwester bezeichnet.
Der Papst spricht von unserer Erde als unserem gemeinsamen Haus. In der griechischen Sprache heißt Haus oikos. Aus diesem Begriff leiten sich ab: Ökologie, Ökonomie und Ökumene. Es geht der Enzyklika darum, Ökologie und wirtschaftliches Handeln zu verbinden und dabei speziell die weltweite Perspektive im Blick zu haben. Im Mittelpunkt steht die Sorge um die ganze Menschheitsfamilie. Das Anliegen ist, zu einer ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung zu kommen. Dringende Herausforderung ist es, unser gemeinsames Haus zu schützen. Gegenwärtig befindet sich die Welt in einer immer stärkeren Beschleunigung. Dies ist im Gegensatz zur allgemeinen Beschleunigung der Evolution. Das trägt zu einer Verschlechterung der Lebensqualität eines großen Teils der Menschheit bei und führt zum sozialen Niedergang vieler. Der Papst verweist auf die weltweite soziale Ungerechtigkeit. Eine Minderheit hält sich gegenwärtig für berechtigt, in einem Maße zu konsumieren, wie es unmöglich verallgemeinert werden könnte. „Niemals haben wir unser gemeinsames Haus so schlecht behandelt wie in den letzten beiden Jahrhunderten. Doch wir sind berufen, die Werkzeuge Gottes des Vaters zu sein, damit unser Planet das sei, was er sich erträumte, als er ihn erschuf und seinem Plan des Friedens, der Schönheit und der Fülle entspreche“ (S 44).
Der Papst verweist auf den biblischen Schöpfungsbericht. Dort heißt es im Buch Genesis 1: “Gott sah alles, was er gemacht hatte. Es war sehr gut“. Wir Menschen sind dazu da, den Garten der Welt zu hüten, zu schützen, zu beaufsichtigen, zu bewahren und zu erhalten. Gerade weil der Mensch vernunftbegabt ist, ist er aufgerufen, die Schöpfung in ihren inneren Gesetzen zu respektieren und die in ihr steckenden Möglichkeiten zu entfalten.
Unser gegenwärtiger Lebensstil hat die Kapazität unseres Planeten überschritten. Ein Weiter so kann nur in einer Katastrophe enden. Eine Veränderung weltweit, aber auch bei den einzelnen Menschen ist notwendig. Eine ökologische Erziehung und Spiritualität sind nötig. Ökologische Umkehr, Freude, Friede und Genügsamkeit im Leben des Einzelnen und im politischen Bereich werden gefordert.
Fritz Manzeneder, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von St. Peter und Paul
Foto: Dr. Joachim Schlosser